E-Commerce im Wandel: Das Backend als Schlüssel zum Erfolg von Wayfair und Zalando

  • Wayfair und Zalando stellen mit ihrem Geschäftsmodell die ungeschriebenen Gesetze des Handels auf den Kopf.

  • Dabei bildet das Backend das Herzstück des Erfolgs.

  • Während Wayfair über Dropshipping und Rückwärtsintegration in die Logistik die Kundenzufriedenheit auf der letzten Meile kontrolliert, setzt Zalando auf sein Partnerprogramm und Fulfillment-Lösungen für Brands, um die Produktauswahl zu erweitern.

Plattform Geschäftsmodelle im E-Commerce: Wayfair und Zalando

Das Backend als Herzstück des E-Commerce: Wayfair und Zalando auf dem Prüfstand

Die Digitalisierung hat die Welt des Handels revolutioniert. E-Commerce-Plattformen wie Wayfair und Zalando stehen an der Spitze der Bewegung und haben mit ihren Geschäftsmodellen die ungeschriebenen Gesetze des Handels auf den Kopf gestellt. Doch was steckt hinter dem Erfolg dieser Unternehmen?

Category-Killer: Das Backend als Basis des Geschäftsmodells

Während herkömmliche Einzelhändler oft einkaufsgetrieben sind und versuchen, die richtige Ware und Trends für ihre Kunden auszuwählen, haben Plattformen wie Wayfair und Zalando von Anfang an einen anderen Ansatz verfolgt. Sie haben ein riesiges Sortiment an verfügbaren Waren in ihre Shop-Backbones integriert und intelligente Filter entwickelt, um ihren Kunden die passenden Produkte anbieten zu können. Der Fokus liegt hierbei auf dem Backend, dem Dark Stack, also den Systemen und Prozessen, die die Plattformen am Laufen halten.

Wayfair: Dropshipping und Customer Experience

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Wayfair und Zalando ist, dass Wayfair seinen Marktplatz stark über Dropshipping betreibt. Das bedeutet, dass der Versand erst nach Bestellung über den jeweiligen Lieferanten erfolgt. Auf diese Weise kann Wayfair eine riesige Produktauswahl anbieten, ohne die Waren physisch auf Lager halten zu müssen. Das wiederum strebt Zalando jetzt mit seinem Partnerprogramm an, doch zu Beginn hatte Zalando die große und tiefe Auswahl doch selbst aufs Lager legen müssen.

Wayfair hat es im Home & Living mit einer Besonderheit zu tun: Marken spielen hierbei eine untergeordnete Rolle. Der Reifegrad für Technik- und Prozessabwicklung war vor einigen Jahren noch gering. Mit dem De-Facto-Datenaustauschdienst von Tradebyte wurde dies auch für Fashion-Plattformen möglich. Im Home & Living Bereich gab es bisher jedoch keinen vergleichbaren Dienst. Mittlerweile versuchen auch Anbieter wie Mirakl hier aufzuholen.

Ein großes Problem, dem sich viele Möbel-Plattformen gegenübersehen, ist die Kundenzufriedenheit im Bereich der Lieferung. Oftmals liefern Spediteure Möbel nur bis zur Bordsteinkante oder bis zur ersten Tür. Der Kunde ist dann verärgert und macht seine Unzufriedenheit bei der Plattform Luft. Wayfair hat frühzeitig erkannt, dass die Kundenzufriedenheit auch auf der letzten Meile kontrolliert werden muss und hat dies über das Programm WDN erreicht. Außerdem betreibt Wayfair eigene Fulfillment-Center, nur für die Top-Lieferanten, die CastleGate Fulfillment Center.

Zalando Partnerprogramm

Im Ursprung hat Zalando ein ähnliches Konzept verfolgt wie Wayfair, jedoch haben viele KundInnen immer noch Schwierigkeiten, die richtigen Produkte zu finden. Derzeit setzt Zalando stark auf sein Partnerprogramm, um die Produktauswahl zu erweitern und die Lieferzeiten zu verkürzen.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei Plattformen wie Wayfair und Zalando das Backend das Herzstück des Geschäftsmodells bildet. Die intelligente Organisation der Systeme und Prozesse ermöglicht es den Plattformen, ein riesiges Sortiment anzubieten und die Kundenzufriedenheit auf der letzten Meile zu kontrollieren. Während Wayfair über Dropshipping einen hohen Grad an Flexibilität erreicht hat, setzt Zalando auf sein Partnerprogramm, um die Produktauswahl zu erweitern. Die beiden Plattformen sind Vorreiter im E-Commerce und haben die ungeschriebenen Gesetze des Handels auf den Kopf gestellt.

In Zukunft wird das Backend von E-Commerce-Plattformen weiter an Bedeutung gewinnen. Nur wer die Systeme und Prozesse intelligent organisiert, wird in der Lage sein, ein breites Sortiment anzubieten und die Kundenzufriedenheit auf der letzten Meile sicherzustellen. Es bleibt spannend zu beobachten, welche Innovationen in diesem Bereich in den nächsten Jahren auf uns zukommen und welche Plattformen sich in diesem hart umkämpften Markt durchsetzen werden.

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