Amazon Q4 2022 Quartalszahlen & Gesamtjahr 2022: Herausforderungen und Chancen für den neuen CEO
Amazon meldet Rekordumsätze von 514 Mrd. Dollar
Allerdings verzeichnete das Unternehmen einen Gesamtverlust von 2,7 Milliarden Dollar im Jahr 2022 und das schrumpfende internationale Geschäft könnte ein Grund zur Sorge sein.
Ebenso belastet der schwankende Aktienkurs von Rivian die Rentabilität von Amazon, da das Unternehmen einige Millionen Aktien des Elektrofahrzeugherstellers hält.
Das 4. Quartal und die Geschäftszahlen des Gesamtjahres 2022 - dunkle Wolken am Horizont oder strahlender Sonnenschein für Amazons Zukunft? Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich das so nicht sicher sagen. Was aber in der nahen Zukunft passiert und wie die Ausrichtung sein wird, wird maßgeblich für das Unternehmen sein.
Hier eine erste Einschätzung: Amazon wird eine Verlagerung des Schwerpunkts von Wachstum auf Gewinn vornehmen! Obwohl 2022 kein einfaches Jahr im E-Commerce war, ist es dem Unternehmen gelungen, zu wachsen. Dass das der Kurs bleibt, steht nun im Raum.
Nun zu den harten Fakten den Umsatz betreffend:
Amazon hat im vierten Quartal 2022 einen Nettoumsatz von 149,2 Milliarden US-Dollar verzeichnet, was einem Anstieg von 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Vor allem das Werbegeschäft (+19 % gegenüber dem Vorjahr) und der US-E-Commerce-Sektor (+13 % gegenüber dem Vorjahr) haben zum Wachstum beigetragen. Allerdings ging der weltweite Umsatz stärker zurück als in früheren Quartalen (-8% YoY) aufgrund der Inflation in europäischen Kernländern in Verbindung mit der Energiekrise.
Insgesamt stieg der Umsatz von Amazon im Gesamtjahr 2022 um 9 % auf 514 Mrd. US-Dollar. Vor allem der US-amerikanische Markt (+13 % gegenüber dem Vorjahr) trug zum Wachstum bei, während die internationalen Verkäufe schwächer ausfielen (-8 % gegenüber dem Vorjahr). Dies übertraf die Erwartungen der Experten und Schätzungen für das vierte Quartal.
Amazon steht jedoch vor Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Der Betriebsgewinn im vergangenen Jahr ist um 50 % im Vergleich zum Vorjahr auf 12,2 Milliarden Dollar gesunken. Das Unternehmen plant, unrentable Geschäftsbereiche zu reduzieren oder zu entfernen und wird 18.000 Mitarbeiter entlassen, was unweigerlich zu hohen Abfindungszahlungen und weiteren Kosten führen wird.
Der neue CEO Andy Jassy hat eine harte Aufgabe vor sich, da er in Jeff Bezos' Fußstapfen tritt. Die Nachfolge in einem Unternehmen anzutreten, wenn der Gründer gegangen ist, ist mit Herausforderungen gespickt. Vor allem schauen alle sehr genau hin! Er wird sich auf Effizienz, Geschwindigkeit und Preisgestaltung konzentrieren, um das Unternehmen rentabler zu machen. Ob er dabei die innovative Seele von Amazon erhalten kann, ist die Krux an der Sache. Es ist wichtig, dass Amazon seine innovative Denkweise auf andere Bereiche anwendet, die höhere Bruttomargen und geringere Investitionsausgaben haben als das derzeitige Geschäft.
Das gepriesene "Prime Flywheel" könnte auch anfällig sein, je schneller es läuft. Es wird sich zeigen, ob Amazon erfolgreich ist und seinen Weg geht oder ob dies der Anfang vom Ende von Amazons Prime Erfolgsgeschichte ist.