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Heijunka

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Einleitung

Heijunka, die Lean-Methode Heijunka, ist ein zentrales Konzept im Lean Production System, das sich auf die Glättung und Nivellierung der Produktion konzentriert. Ursprünglich von Toyota entwickelt, zielt diese Methode darauf ab, Schwankungen in der Produktion zu reduzieren, um Effizienz zu steigern und Verschwendung zu minimieren. Dieser Artikel beleuchtet die Methode Heijunka, ihren Hintergrund, ihre Entstehung und ihre Beziehung zu Lean Production. Zudem wird aufgezeigt, wie Heijunka in anderen Bereichen wie der Logistik und speziell im E-Commerce-Fulfillment angewendet werden kann.

Was ist Heijunka?

Heijunka ist eine Methode zur Glättung und Nivellierung der Produktion. In einfachen Worten ausgedrückt:

  • Die Produktion wird gleichmäßiger über die Zeit verteilt

  • Anstatt große Mengen eines Produkts auf einmal herzustellen, werden kleinere Mengen verschiedener Produkte abwechselnd produziert

  • Die Produktionsreihenfolge und -menge wird im Voraus geplant und visualisiert

So wird Heijunka eingesetzt:

  1. Die Kundennachfrage wird analysiert und ein optimaler Produktionsmix festgelegt

  2. Ein Heijunka-Board (eine Art Planungstafel) wird erstellt, auf dem die Produktionsreihenfolge und -menge visualisiert wird

  3. Produktionsaufträge werden als Karten auf dem Board platziert, meist für einen Tag oder eine Woche im Voraus

  4. Die Produktion folgt dann genau dieser vorgegebenen Reihenfolge und Menge

  5. Das System wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst

Durch diese Methode werden Produktionsschwankungen reduziert, Ressourcen besser genutzt und die Flexibilität erhöht. Es hilft Unternehmen, effizienter zu produzieren und schneller auf Kundenwünsche zu reagieren.

Hintergrund und Entstehung von Heijunka

Heijunka ist ein japanisches Wort (平準化), das "Nivellierung" oder "Glättung" bedeutet. In den 1950er Jahren erkannte Toyota, dass traditionelle Produktionsmethoden zu ineffizienten Prozessen führten, die durch Überproduktion, hohe Lagerbestände und ungleichmäßige Arbeitsbelastung gekennzeichnet waren. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, entwickelte Toyota das Toyota-Produktionssystem (TPS), in dem Heijunka eine Schlüsselrolle spielt.

Das Ziel von Heijunka ist es, die Produktion so zu steuern, dass sie dem Kundenbedarf entspricht, ohne dabei unnötige Überlastungen oder Leerlaufzeiten zu erzeugen. Durch die Nivellierung der Produktion können Unternehmen eine gleichmäßige Arbeitsbelastung erreichen und Ressourcen optimal nutzen. Dies führt zu einer geglätteten Produktion, die Schwankungen minimiert und eine ausbalancierte Produktion gewährleistet.

Beziehung von Heijunka zu Lean Production

Lean Production strebt danach, Verschwendung zu eliminieren und Wert für den Kunden zu schaffen. Heijunka ist eine Methode im Rahmen dieses Ansatzes, da es dazu beiträgt, die sieben Arten der Verschwendung zu reduzieren:

  • Überproduktion

  • Wartezeiten

  • Transport

  • Überarbeitung

  • Bestände

  • Bewegung

  • Fehlerhafte Produkte

Durch die Nivellierung der Produktion können Unternehmen eine stabilere und effizientere Produktionskette aufbauen, die es ihnen ermöglicht, schnell auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und gleichzeitig Ressourcen zu sparen. Das Heijunka-Prinzip reduziert Schwankungen in den Produktionsprozessen und ermöglicht eine weitgehende Harmonisierung der Abläufe im gesamten Unternehmen.

Die Methode Heijunka im Detail

Heijunka zielt darauf ab, sowohl das Produktionsvolumen als auch den Produktmix zu nivellieren, um eine nivellierte Produktion zu erreichen. Es gibt zwei Hauptaspekte:

  • Volumennivellierung: Die Produktion wird so geplant, dass täglich oder wöchentlich eine konstante Menge produziert wird, unabhängig von kurzfristigen Schwankungen in der Kundennachfrage. Dies reduziert die Anzahl notwendiger Anpassungen im Produktionsplan.

  • Produktmix-Nivellierung: Verschiedene Produkttypen werden in kleinen Losgrößen und in regelmäßigen Abständen produziert, um den unterschiedlichen Kundenanforderungen gerecht zu werden. Dies verringert die Anzahl von Produkten, die auf Lager gehalten werden müssen, und reduziert die Anzahl an Werkzeugen und Umrüstungen.

Die Umsetzung von Heijunka erfordert detaillierte Prognosen der Kundennachfrage und die Flexibilität, den Produktionsplan entsprechend anzupassen. Durch die Visualisierung der aktuellen Aktionen und der einzelnen Prozessschritte mittels des Heijunka-Boards können Mitarbeiter den Produktionsplan leicht nachvollziehen und auf Abweichungen reagieren. Das Heijunka-Board ist das ideale Instrument zur Visualisierung und Steuerung der Produktion.

Implementierungsschritte von Heijunka

  1. Analyse der Kundennachfrage: Verständnis der langfristigen Nachfrage, um angemessene Produktionsmengen festzulegen.

  2. Erstellung eines Produktionsplans: Entwicklung eines Plans, der sowohl das Volumen als auch den Produktmix nivelliert.

  3. Einsatz von Heijunka-Boards: Verwendung visueller Tools zur Unterstützung der Produktionsplanung und -steuerung.

  4. Kontinuierliche Verbesserung: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Plans basierend auf Feedback und veränderten Bedingungen.

Was ist ein Heijunka Board und wie kann es in der Praxis genutzt werden?

Ein Heijunka Board ist ein wichtiges Werkzeug zur Produktionsglättung und -nivellierung im Lean Management. Es dient dazu, die Produktion zu planen und zu visualisieren, um einen gleichmäßigen Produktionsfluss zu erreichen.

Hier sind die wichtigsten Punkte zur Anwendung eines Heijunka Boards:

Aufbau und Funktionsweise der Heijunka Tafel

Das Board ist typischerweise als Matrix aufgebaut, mit Zeitintervallen (z.B. Stunden oder Tage) auf der einen Achse und Produkttypen auf der anderen Achse.

Produktionsaufträge werden als Karten auf dem Board platziert, um den geplanten Produktionsmix und -umfang darzustellen.

Es ermöglicht eine visuelle Darstellung der nivellierten Produktion über einen definierten Zeitraum, meist eine Woche oder einen Tag.

Anwendung des Heijunka Boards in der Praxis

Produktionsplaner können die Nachfrage für den Planungszeitraum eingeben und das Board automatisch nivellieren lassen. Produktionsmitarbeiter sehen auf einen Blick, welche Produkte in welcher Reihenfolge und Menge zu fertigen sind. Es hilft, Arbeitsspitzen auszugleichen und eine gleichmäßige Auslastung zu erreichen. Verspätungen und Abweichungen vom Plan werden sofort sichtbar.

Vorteile von Heijunka

  • Reduziert Schwankungen in der Produktion und schafft einen stabilen Arbeitsfluss.

  • Ermöglicht eine Just-in-Time Produktion und Lieferung.

  • Minimiert Lagerbestände und Überproduktion.

  • Erleichtert die Synchronisation mit Zulieferern.

Anwendung von Heijunka in der Logistik

Auch in der Logistik kann die Anwendung von Heijunka die Effizienz steigern. Durch die Nivellierung von Warenein- und -ausgängen kann eine ausbalancierte Produktion erreicht werden. Dies reduziert Engpässe und Wartezeiten, unabhängig vom jeweiligen Unternehmen.

  • Transportplanung: Nivellierung von Lieferungen, um eine gleichmäßige Auslastung von Fahrzeugen und Personal zu gewährleisten. Die Umsetzung von Heijunka reduziert Überlastungen und verbessert die Lieferzeiten.

  • Lagerverwaltung: Glättung des Warenein- und -ausgangs, um Überlastungen zu vermeiden und Lagerbestände zu optimieren. Die Anzahl an Werkzeugen und benötigten Einzelteile kann dadurch besser verwaltet werden.

  • Bestandsmanagement: Reduzierung von Schwankungen in der Bestandsführung durch gleichmäßige Nachschubprozesse. Dies erfordert eine weitgehende Harmonisierung der Prozesse und klare Kommunikation zwischen den Mitarbeitern.

Anwendung im E-Commerce Fulfillment

Obwohl Heijunka primär in der Fertigungsindustrie eingesetzt wird, lässt sich das Konzept auch auf Einzelhandel und E-Commerce übertragen:

  • Bestellabwicklung: Nivellierung der täglichen Bestellmenge zur gleichmäßigen Auslastung des Versandprozesses.

  • Lagernachschub: Planung regelmäßiger, kleinerer Nachbestellungen statt großer, unregelmäßiger Lieferungen.

  • Personalplanung: Gleichmäßigere Verteilung der Arbeitsbelastung im Kundenservice oder Lager.

  • Angebotsplanung: Ausgewogene Verteilung von Sonderaktionen und Produkteinführungen über das Jahr.

  • Retourenmanagement: Nivellierung der Retourenbearbeitung zur Vermeidung von Arbeitsspitzen.

Durch die Anwendung von Heijunka-Prinzipien können auch Einzelhändler und E-Commerce-Unternehmen ihre Prozesse glätten, Ressourcen effizienter nutzen und flexibler auf Nachfrageschwankungen reagieren.

Im E-Commerce sind Unternehmen häufig mit unvorhersehbaren Nachfrageschwankungen konfrontiert, z.B. durch Werbeaktionen oder saisonale Spitzen. Die Implementierung von Heijunka kann helfen, die Anforderungen an Unternehmen im digitalen Markt zu erfüllen.

  • Arbeitslastverteilung: Planung der Auftragsabwicklung, um Spitzen zu vermeiden und Personal effizient einzusetzen. Die technischen Mitarbeiter und können durch Schulungen in Heijunka unterstützt werden.

  • Prozessoptimierung: Standardisierung von Verpackungs- und Versandprozessen für verschiedene Produkttypen. Hierbei können Ansätze in Unternehmen angepasst werden, um eine Ausgeglichenen Fabrik zu erreichen.

  • Bestandsauffüllung: Nivellierung der Nachschubprozesse, um Out-of-Stock-Situationen zu vermeiden. Die Berücksichtigung von Kunde A und seinen Bestellungen kann helfen, die Produktion besser zu planen.

  • Virtuelle Werkzeuge: Der Einsatz von VIRTUAL REALITY und Tools aus unserem VR-Katalog kann helfen, Prozesse zu visualisieren und zu optimieren.

Praktische Anwendung und Umsetzung von Heijunka

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Datensammlung und detaillierte Prognosen: Erfasse historische Daten zur Kundennachfrage, um Muster und Trends zu identifizieren. Dies können Daten zur Bearbeitung vergangener Aufträge und Anfragen einmalig sein.

  2. Nachfrageprognose: Nutze die Daten, um die zukünftige Nachfrage zu prognostizieren. Berücksichtige dabei auch aktuelle Aktionen und Kundenwünsche, wie etwa Kunde Umbauwünsche.

  3. Produktionskapazitätsanalyse: Bestimme die maximale Produktionskapazität und identifiziere Engpässe im taktgebenden Prozess und den einzelnen Prozessschritten. Ein kreativer Prozess kann helfen, Lösungen für identifizierte Probleme zu finden.

  4. Erstellung eines Heijunka-Plans: Entwickle einen Plan, der das Produktionsvolumen und den Produktmix über einen bestimmten Zeitraum nivelliert. Hierbei ist es wichtig, die Anzahl von Karten in der Heijunka-Box korrekt zu bestimmen, um die Anzahl von Produkten und die benötigten Einzelteile zu steuern.

  5. Visualisierung mit dem Heijunka-Board: Implementiee das Baord als visuelles Managementtool. Die gesteckten Karten in der Box repräsentieren die zu produzierenden Aufträge und helfen, den Produktionsplan zu steuern und die Produktion zum richtigen Zeitpunkt sicherzustellen.

  6. Implementierung von Pull-Systemen: Nutze Kanban-Systeme, um die Produktion basierend auf tatsächlichem Bedarf zu steuern. Dies reduziert die Anzahl notwendiger Zwischenlager und hilft, die Produktion zu nivellieren.

  7. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Überwache die Produktion und passe den Plan bei Bedarf an. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess ist ein kreativer Prozess, der zur Optimierung der Produktion beiträgt.

Fazit

Heijunka ist eine mächtige Lean-Methode, die durch die Nivellierung von Produktionsprozessen und Nachfrage eine geglättete und ausbalancierte Produktion ermöglicht. Dies führt zu einer weitgehenden Harmonisierung der Abläufe im gesamten Unternehmen und reduziert Verschwendung. Durch den kreativen Prozess der Implementierung und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess können Unternehmen effizienter und wettbewerbsfähiger werden.

Die Anwendung von Heijunka reduziert Schwankungen in der Fertigung und verbessert die Steuerbarkeit der Produktion. Technische Mitarbeiter und das Shopfloor Management spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie Abweichungen beim Management frühzeitig erkennen und Prozesse anpassen. Die aktive Einbindung von Mitarbeitern und die Nutzung von Technologien wie VIRTUAL REALITY können die Umsetzung der Lean-Methode Heijunka unterstützen.

Weiterführende Schritte:

  • Analysiere Deine aktuellen Prozesse auf Schwankungen und identifiziere Bereiche, in denen Heijunka angewendet werden kann.

  • Entwickle einen Implementierungsplan unter Einbeziehung relevanter Stakeholder, einschließlich Kunde A und Kunde Umbauwünsche.

  • Bilde Deine Mitarbeiter in Lean-Prinzipien aus.

  • Setze auf einen kreativen Prozess und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, um die geglättete Produktion stetig zu optimieren.

Durch die integrative Anwendung kann Dein Unternehmen nicht nur seine Produktionsprozesse verbessern, sondern auch langfristig wettbewerbsfähiger werden und die Zufriedenheit Deiner Kunden steigern. Eine ausgeglichene Fabrik und eine effiziente gesamte Fabrik sind dabei zentrale Ziele, die erreicht werden können.

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